Liebe Bürgerwehrler
Ihr seid es ja eigentlich nicht gewohnt über einen längeren Zeitraum keinen Artikel in unserer Rubrik im Ortsblatt zu finden. Aber zwangsläufig kam auch unser Vereinsleben zum Erliegen. Wenn auch nicht ganz zum Stillstand…
Kein Böllertreffen, über das wir berichten können, kein geplanter Kaffee- und Kuchennachmittag, den so viele von euch gerne besuchen, kein Vereinsheim, das für einen gemütlichen Abend mal mehr oder weniger spontan auf hat und zum geselligen Miteinander einlädt.
In Zeiten wie diesen, müssen wir alle näher zusammenrücken, obwohl wir gleichzeitig Abstand wahren müssen.
Nähe und Verbundenheit kann man aber auch trotz räumlicher oder körperlicher Distanz spüren:
in lieben Worten und der ehrlichen Frage „Wie geht es dir?“, einem Lächeln für den Gegenüber, oder ein paar geschriebene Zeilen.
Füreinander da sein bedeutet nicht zwangsläufig, sich zu umarmen, küssen oder Party machen. Im Gegenteil – Wir werden alle auf eine harte Probe gestellt und müssen „füreinander da sein“ neu definieren.
In Zeiten wie diesen sollten wir trotz räumlichen Abstandes unsere Mitmenschen nicht vergessen.
Es wurde vieles abgesagt, aber doch nicht alles!
In dieser schweren Zeit, wo wir uns fern bleiben müssen, damit wir uns wieder näher kommen können, hat sich so vieles verändert. In uns und um uns herum. Familie und Freunde, die man am liebsten in den Arm nehmen möchte und herzlich drücken, weil man sie einfach gerne hat, müssen wir nun fernbleiben oder zumindest auf Abstand halten, genau aus dem gleichen Grund – weil sie uns wichtig sind und wir nicht riskieren dürfen sie zu verlieren.Gegenseitige Rücksichtnahme und Verständnis füreinander gilt es zu wahren.
Den meisten von uns wird es sicher auch so gehen, dass die ganze Situation so unwirklich erscheint. Ist man zu Hause und macht die ein oder andere liegen gebliebene Arbeit – weil man ja nun auch mal Zeit für so etwas hat, kommt einem das alles so unrealistisch vor, obwohl man immer und überall in den Medien an die Wahrheit erinnert wird. Wenn man vor die Türe geht, so ist das wie wenn ein Schalter umgedreht wird – einkaufen erzeugt ein komisches und ungutes Gefühl und da draußen wird man überall erinnert, wie gefährlich der Virus für uns alle sein kann, und dass er, auch wenn man ihn nicht sieht, gegenwärtig ist.
Im November 2010 fand die Gründungsversammlung der Bürgerwehr statt. Das bedeutet 10 Jahre Bürgerwehr freies Rettigheim e.V. , und wir zählen mittlerweile aktuell 275 Mitglieder für unseren Verein.
Eigentlich ein Grund zu feiern…
So hatten wir uns das allerdings nicht vorgestellt…
Wie alle anderen Vereine, wissen auch wir überhaupt nicht, wie und wann der Spuk ein Ende hat und wann es mit dem Vereinsleben und der Geselligkeit weitergehen kann und darf. Wir müssen alle abwarten und geduldig sein.
Bleibt zu Hause, wenn es euch möglich ist… Es gibt genug Menschen, die das nicht können, weil sie gebraucht werden. Wir alle können sie damit unterstützen!!! Versucht in dieser Zeit trotz allem auch das Positive zu sehen…Wir können uns z.B. doch sehr glücklich schätzen, dass wir in einer kleinen Gemeinde leben, und nicht in einer Großstadt.
Aber dennoch…Es braucht wohl seine Zeit. Aber wir werden das schaffen – gemeinsam – und dann ist auch wieder Zeit für eine gemütliche Runde in unserem Vereinsheim.
Bis dahin bleibt ihr bitte alle gesund.
Für eure Vorstandschaft der Bürgerwehr
Helga Just